Asta La Pasta, Deutschland: Alle Wege führen nach Rom

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Unsere Studienfahrt nach Italien

von Carlotta (Q3)

Am 6. Oktober traten die Schülerinnen und Schüler der Englisch- und Latein-Tutorien ihre lang ersehnte Studienfahrt nach Italien an, wofür sich alle gegen Mittag – größtenteils pünktlich – am Darmstädter Hauptbahnhof einfanden. Von dort aus ging es mit dem Zug über Aschaffenburg nach München, wo wir es trotz des letzten Tages des Oktoberfestes vollzählig in unseren Nachtzug Richtung Florenz schafften und an jenem Bahnhof morgens gegen 6:45 Uhr dezent übermüdet ankamen. Aufgrund leichter Verspätung verpassten wir dort leider unseren Anschlusszug, wobei jedoch dank des Tatendrangs von Herr Kremendahl und Frau Schreier schnell eine Alternative gefunden werden konnte. Somit führte bald darauf auch endlich unser Weg, wie ja bekanntlich alle, nach Rom.

           Die Ankunft in der italienischen Hauptstadt verschliefen zwar die meisten, aber nach einer sportlichen Wanderung durch das Bahnhofsviertel, welches durchaus an die Umgebung des Frankfurter Hauptbahnhofes erinnerte, erreichten wir dafür deutlich wacher gegen den späten Vormittag unser Hotel, von welchem es, nach kurzer Pause sowie „Lagebesprechung“ der beiden Tutorien, in Kleingruppen zum Kolosseum ging, da wir dort nachmittags einen Rundgang gebucht hatten. Durch das alltägliche Training an der Diesterweg waren die zahlreichen Treppen natürlich kein Problem für uns und schmälerten somit nicht den Eindruck der imposanten, historischen Architektur des  römischen Amphitheaters. Im Anschluss ging es nahezu direkt zum Palatin, einem der bekannten sieben Hügel Roms, wo die Reste menschlicher Ansiedlungen, zahlreiche Statuen sowie ein atemberaubendes Panorama, welches das gesamte Forum Romanum umfasst, bestaunt werden konnten. 15.000 Schritte später traten wir gegen 18 Uhr den Rückweg zum Hotel an, um nach einem kurzen, verspäteten und dennoch dringend nötigen Mittagsschlaf das Studentenviertel in der Nähe zu erkunden sowie nach Möglichkeiten zum Abendessen Ausschau zu halten. In kleineren Gruppen ließen wir dort den ersten Abend ausklingen, bevor wir natürlich nicht allzu spät auf unsere Zimmer zurückkehrten.

            Der nächste Tag startete, nach einem kurzen sowie typisch italienischen Frühstück, mit einem Marsch zur nächsten U-Bahn Station. Hier hielten uns kleine Auseinandersetzungen mit dem Fahrkartenautomat oder minimal überfüllte Züge natürlich nicht davon ab, wenig später für einige „Touri-Fotos“ auf der Spanischen Treppe zu posieren, bevor für den Englisch-Lk eine Führung im benachbarten Keats-Shelley House anstand. Dem Ganzen folgte eine Wanderung durch die Straßen Roms, um bekannte Sehenswürdigkeiten wie den Trevi-Brunnen und das Pantheon abzuklappern. Anschließend stand Freizeit auf dem Plan, welche die meisten von uns mit Shoppen, Mittagessen oder einem Besuch in der Galerie der Villa Borghese verbrachten. Abends trauten wir uns erstmals die Nutzung des italienischen Busverkehrs zu, um in das von den Lehrkräften empfohlene Viertel Trastevere zu gelangen. Trotz der abenteuerlichen Busfahrt, welcher unsere Gruppe mehrmals ungewollt spaltete, konnten schließlich alle einen sehr schönen Abend in der typisch italienischen Straßenszenerie, welche zahlreiche gemütliche Restaurants und Bars bot, verbringen.

            Am Mittwoch verschlug es uns gegen Mittag, nachdem wir den Vormittag zur freien Erkundung der römischen Straßen nutzen konnten, in den kleinsten Staat der Welt. Gegen 13 Uhr sammelten sich beide Tutorien auf dem Petersplatz im Zentrum des Vatikans, um anschließend das riesige angrenzende Museumsgelände, wenn auch nur in Ansätzen, unsicher zu machen. Am eindrucksvollsten waren unter anderem die Stanze Di Raffaello und natürlich die Sixtinische Kapelle. Die Dauer des Aufenthalts in den Vatikanischen Museen sowie die Gestaltung des weiteren Nachmittags und des anschließenden Abends blieb den Schülerinnen und Schülern offen. Während es einige Gruppierungen zum Abendessen erneut nach Trastevere zog, blieben viele in der Nähe des Hotels oder erkundeten weiter das benachbarte Studentenviertel Quartiere San Lorenzo, wobei jener Abend vergleichsweise früh endete, da am nächsten Morgen die frühe Weiterreise anstand.

            Demnach klingelten uns donnerstags die ersten Wecker bereits um 5 Uhr und anschließend die Tutoren aus den Betten, was insgesamt 29 übermüdete Jugendliche und eine zwischenzeitlich defekte Kaffeemaschine im Frühstückssaal bedeutete. Weder hiervon noch von dem bevorstehenden Stress, pünktlich am Bahnhof aufzutauchen, ließ sich jedoch Herr Harres unterkriegen, welcher noch vor Sonnenaufgang munter die Siegerehrung für seinen selbst konzipierten Fotowettbewerb durchführte, während Herr Kremendahl und Frau Schreier ihre letzten SchülerInnen zusammensuchten. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, wo es schließlich Abschied nehmen hieß. Somit stiegen Herr Kremendahl und sein Latein-LK in den Zug Richtung Pompeji und wir, der Englisch-Lk mitsamt Frau Schreier und Herr Harres, traten die vierstündige Reise nach Venedig an.

            Gegen 12 Uhr erreichten wir den venezianischen Hauptbahnhof und konnten bereits wenige Sekunden später die ersten Kanäle sowie die berüchtigten Gondeln erblicken. Während wir von allen Seiten mit Warnungen vor Taschendieben begrüßt wurden, organisierten die Lehrkräfte die Weiterfahrt mit den sogenannten Wasserbussen, auf welchen einige von uns jedoch wenig später feststellen mussten, dass sie nicht so „seefest“ waren wie gedacht. Kurz darauf erreichten wir alle unbeschadet unsere Station sowie wenig später das nahe am Wasser gelegene Kloster, wo wir schnell unsere Zimmer bezogen und anschließend sofort wieder aufbrachen. Über zahlreiche Brücken und Kanäle, durch kleine Gassen, die zum verlaufen einluden, und vorbei an überraschend vielen, in Venedig jedoch üblichen, Glasereien führten uns Frau Schreier, Herr Harres und Google Maps zur Piazza San Marco sowie anschließend einem kleinen Bootsverleih. In Kleingruppen wurden wir auf typisch venezianische Gondeln mit teils mehr, teils weniger authentischen Gondolieri aufgeteilt und kurz darauf durch einzelne Kanäle chauffiert. Dabei muss gesagt werden, dass nicht nur Herr Harres, sondern auch die Touristen fleißig Fotos von uns machten – und wir nun wahrscheinlich für immer in unzähligen Urlaubsfotos festgehalten bleiben.

            Nachmittags zogen wir dann wieder in einzelnen Gruppen los, um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, von welchen man einige natürlich aus Filmen und Büchern kannte, abzulaufen. Nachdem die ersten Akkus schlapp machten, kamen einige von uns in den Genuss des Gewirrs aus Straßen und Kanälen, welche überall hinführten – nur eben nicht dorthin, wo wir hinwollten. Trotzdem schafften wir es schließlich, nach zahlreichen Hin und Hers sowie einem wunderschönen rosafarbenen Sonnenuntergang am venezianischen Horizont, zurück zu unserer Bleibe, von wo wir uns mit der ganzen Gruppe wenig später auch schon wieder zum gemeinsamen Abendessen aufmachten. Zwischen hervorragenden Pizzen und Getränken sowie dem Geräusch der Wellen und zahlreichen lustigen Anekdoten im Bezug auf unsere Schulzeit verbrachten wir einen tollen letzten Abend, welcher, wie wahrscheinlich die gesamte Studienfahrt, vielen von uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

            Unser letzter Tag begann mit einem recht amüsanten Frühstück inmitten von uns kritisch beäugenden Senioren sowie einer „szenisch angemessenen“ Lesung unserer aktuellen Lektüre Othello im altertümlichen Hofgarten des Klosters. Anschließend durften wir ein letztes Mal durch die Gassen Venedigs spazieren, wobei noch einige Souvenirs, der ein oder andere „Zwei-Euro-Aperol“ sowie Proviant gekauft wurden, bevor es mit dem Wasserbus zurück zum Bahnhof ging. Somit hieß es dann gegen 13 Uhr leider Asta la Pasta, Italia.

            Nach einer entspannten, nahezu reibungslosen zehnstündigen Rückfahrt versuchte uns die Deutsche Bahn – wer auch sonst – schließlich doch noch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Bei einem Gleiswechsel in unter einer Minute konnten daher ausnahmsweise mal nicht nur die Schülerinnen und Schüler ihre Ausdauer unter Beweis stellen, sondern nach der Frage „Frau Schreier, rennen wir?“ auch unsere Lehrkräfte. Unser spontaner „Mitternachts-Sprint“ sowie Herr Harres‘ Versprechen, dass wir alle eine Ehrenurkunde kriegen würden – auf welche wir übrigens bis heute warten – sorgten letztlich für einen amüsanten Abschluss unserer mehr als gelungenen sowie erinnerungsreichen Studienfahrt nach Italien.

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