Ersatzbusdrama und Baustelllenprobleme bei der HEAG mobilo

Pascal

Man könnte denken, seit dem 25.04.2022 herrsche bei der HEAG mobilo ein Ausnahmezustand. Doch leider ist es keiner, denn die Ersatzbusse und -bahnen werden wohl noch bis Ende 2023 im Einsatz bleiben müssen.  

Schuld daran ist die sich in einem sehr schlechten Zustand befindliche Frankfurter Straße zwischen der Landwehr- und der Kahlertstraße. Hier sind die Gleise bereits 60 Jahre alt, der Abwasserkanal gar stammt aus dem Jahr 1883. Um mehrere Baustellen zu unterschiedlichen Zeiten zu vermeiden, haben die Stadt, die HEAG mobilo und die e-netz Südhessen beschlossen, zu kooperieren. Das erscheint natürlich sofort logisch; die Bauarbeiten werden dadurch, dass alles an einem Stück gemacht werden soll, aber auch erstmal etwas länger dauern. Um es noch genauer zu sagen: bis Ende 2023. Daher wäre es auch wichtig, allen Darmstädter*innen eine gute Lösung für diesen Zeitraum zu bieten, welche die HEAG in Form von Ersatzbussen angestrebt hat. Doch ist das wirklich gelungen? 

Ärgerlicherweise fand ich das erste Problem, das durch die Änderungen entstand, direkt schon am ersten Tag. Normalerweise fahre ich mit dem Bus aus meinem Ort (Wixhausen) zur Endhaltestelle in Arheilgen. Doch leider passt die Bahnanbindung an die Busse nun überhaupt nicht mehr! Also musste ich fortan laufen, was zwar nicht schlimm ist, mir morgens aber die ein oder andere Minute raubte, die ich auch anderswo gut hätte gebrauchen können. Trotzdem war ich größtenteils nach der ersten Woche zufrieden. Durch den Umstieg am Messplatz/Nordbad ging zwar etwas an Zeit verloren, aber das nahm ich eben in Kauf. Doch ab etwa der zweiten Woche fiel mir auf, dass die Bahnanbindung bei meiner Rückfahrt, wenn ich am Nordbad ankam, nicht gut war und ich oftmals zwischen 10 und 15 Minuten warten musste. Natürlich fährt die Bahn zwar eigentlich immer so los, dass die Leute, die mit dem Bus fahren, gerade noch rechtzeitig einsteigen können, aber da in dem Zeitraum, der zwischen der Abfahrtszeit zweier Bahnen liegt, immer drei Busse ankommen, müssen die Leute, die mit dem ersten Bus fahren, meist trotzdem lange warten. Hinzu kommt aber natürlich auch noch, dass in einen Bus weitaus weniger Menschen hineinpassen, als das bei einer Bahn der Fall ist. Dadurch waren die Busse leider oft sehr überfüllt, sodass es nicht selten zu Verzögerungen kam, weil beispielsweise Unaufmerksame das Schließen der Tür(en) blockierten. Diese sorgten dann mit etwas Pech, dass zeitweise wohl nicht von meiner Seite weichen wollte, dafür, dass man eben fast eine Viertelstunde warten musste. Natürlich war es immer sehr heiß an den Tagen, an denen ich so lange wartete. Auch das ging mir zunehmend auf die Nerven, sodass mir nach 5 Wochen endgültig die Lust an dieser (Schein)alternative verging. Ich überlegte für mich, was es noch für andere Alternativen gibt. Von Freunden und Bekannten wusste ich, dass diese mit der S-Bahn, genauer gesagt der S3, fahren. Das wäre für mich rein theoretisch schon seit der 5.Klasse eine Alternative gewesen. Doch leider hieß es nicht selten auch: Die S-Bahn ist immer so unzuverlässig. Nun, ich dachte mir: „Ist die HEAG ja eigentlich auch!“ und probierte die S-Bahn einfach aus. Ich fand schnell heraus, dass ich eine halbe Stunde früher zuhause ankomme, als das bei mir normalerweise der Fall ist, wenn ich mit Bus und Bahn fahre, oder aber zumindest eine Viertelstunde früher, als wenn ich normalerweise ganz früh ankäme / vor der neuen Alternative ankam. Auch morgens komme ich etwas früher in der Schule an. Der einzige mir (bisher) bekannte Nachteil ist, dass die S3 nur einmal in der halben Stunde fährt. Wenn sie also morgens etwas zu spät ist, ist es zwar aufgrund des beachtlichen Zeitpolsters nicht schlimm, aber wenn sie mal ganz ausfallen sollte, wäre das natürlich blöd. Wobei: Wenn das schon vorher bekannt ist, gibt es zur Mitteilung an Fahrgäste auch dafür Apps. Die wohlgemerkt hoffentlich besser funktionieren, als das bei der HEAG mobilo App der Fall ist!  

Abschließend lässt sich sagen, dass die Alternative, die HEAG mobilo aktuell seinen Fahrgästen bietet, definitiv keine Alternative ist. Allen Leuten, die weiterhin auf die aktuelle Alternative angewiesen sind, wünsche ich gutes Durchhaltevermögen bis Ende 2023 oder aber, dass die HEAG sich vielleicht doch noch mal nach einer besseren Lösung umschaut/ die genannten aktuellen Probleme ausmerzen kann. Denn sonst sind nicht mehr nur die genervten Fahrgäste die Verlierer, sondern auch sie selbst. Man muss den Blick ja bekanntermaßen auch mal in die Zukunft richten, und sich fragen: Was passiert mit den zahlreichen aktuellen S3-Fahrern, wenn es bei der HEAG wieder normal zugeht. Werden sie wieder zurückkommen und die Bahnen und Busse füllen und die S-Bahn, mit der sie (hoffe ich auch für mich) anderthalb Jahre zufrieden waren verlassen? Aktuell fällt mir dafür kein Grund ein! 

Betriebspraktikum 2022

Stadtradeln 2022

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