Griechisch Austausch Athenfahrt 2023

EULE

von Jonathan (E2a)

Nachdem die Griechischen Schüler unserer Partnerschule in Rafina uns am 22. Februar dieses Jahres besucht haben und wir einen sehr schönen Tag teils in Darmstadt und teils in Heidelberg verbracht haben und ihnen ein Stückchen unserer Heimat näherbringen durften, waren wir natürlich alle sehr gespannt und voller Vorfreude, diese nette Gruppe in Griechenland wieder zu sehen.  

Am 06.05. war es dann endlich soweit: Die Koffer waren gepackt und voller freudiger Erwartung ging unsere Reise los! Nach einem recht unspektakulären Flug folgte eine etwas turbulente und wackelige Landung in Athen, aber alle haben die Reise gut überstanden. Als dann nach ca. 40 min warten alle ihre Koffer hatten, haben wir den Flughafen endlich verlassen können und nach einer kurzen Busfahrt sind wir gegen 00:00 im Hotel Kosmopolit in Athen angekommen und direkt in unsere Betten gefallen.  

Unser erster Tag in Athen (07.05.) startete mit einem passablen Frühstück des Hotels, welches allerdings durch die Freude, endlich in Athen zu sein, ausgeglichen wurde. Nach dem Frühstück sind wir gemeinsam zum Archäologischen Nationalmuseum Athen gefahren, wo wir auch schon von Frau Marangu erwartet wurden. Dank der wirklich tollen und gut durchdachten Planung dieser Fahrt haben wir eine umfassende und informationsreiche deutsche Führung durch dieses faszinierende Museum erhalten und viele Zeugen der Vergangenheit real betrachten und deren Geschichten hören dürfen, die wir sonst nur aus unseren Schulbüchern kannten, z.B. die Maske des Agamemnon, die, wie wir erfahren haben, gar nicht wirklich Agamemnon gewidmet war, da sie aus einer anderen Zeit stammt. Nach diesem Vormittag füllenden aber sehr interessantem Museumsbesuch hatten wir etwas Freizeit, in der wir uns mit einem Mittagessen unserer Wahl sättigen konnten, welches bei vielen ein typisch griechisches gyro (Gyros) war. Weiter ging es am Nachmittag mit einem geschichtlich hochinteressanten Ort: die Besichtigung der Agora! 

An diesem Tag sind wir recht ausführlich über die Agora geschlendert, ein jeder für sich oder in kleinen Gruppen. Es gab sehr viel Interessantes zu erkunden. So ist mir beispielsweise der Hephaistostempel in Erinnerung geblieben und vor allem das Gefängnis, in dem Sokrates gesessen hat. Allgemein gibt es auf der Agora sehr viele alte Mauern und am besten wäre sie wahrscheinlich aus der Luft zu betrachten gewesen.  

Am späten Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zum Lykabettos gemacht, ein Berg, der schon von der Agora aus zu sehen war und auch vielen ins Auge gestochen ist. Auf dem Weg zum Lykabettos sind wir am Griechischen Parlament vorbeigekommen und haben uns einen spektakulären Wachwechsel ansehen dürfen, eine ganz eigene und spannende Art, diesen zu zelebrieren.  

Der Lykabettos ist das Highlight gewesen, was Panoramablick bzw. auch Überblick über Athen angeht! Nach einem für viele recht anstrengenden Anstieg in praller Sonne und glühender Hitze sind aber schlussendlich alle auf dem Gipfel des Berges angelangt, auf dem eine kleine Kapelle und ein Glockenturm stehen. Es gab zurecht ein großes Gedränge an der vorderen Spitze der Mauer, denn so einen Blick habe ich selten erlebt. Nicht nur über die Stadt konnte man sehr gut blicken, nein, auch über die Akropolis hatte man nun einen guten Überblick. Nach vielen schönen Fotos und unzähligen Versuchen, sich an dieser Aussicht satt zu sehen, ging es dann vom Hunger gedrängt wieder bergab, Richtung Stadt und Essen. 

An diesem ersten Abend in Athen haben wir in einem netten Restaurant wirklich gut gegessen und wurden vom Verein LGG eingeladen. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an den Verein LGG und die Atticus Stiftung, die diese Kursfahrt so erst möglich gemacht haben!  

Nach unserem Besuch auf der Agora und den Blicken auf die Akropolis vom Lykabettos aus ging es an diesem Tag (08.05.) tatsächlich auf die Akropolis. Doch was nützt es, dort herum zu laufen, wenn man nur wenig Wissen über diesen Ort besitzt? Also haben wir den Tag lieber im Akropolis Museum am Fuße des Berges gestartet, wo Frau Marangu abermals auf uns gewartet hat, um uns zum erneuten Male eine sehr interessante Führung zu bieten, in der wir um einiges an Wissen reicher wurden. Das Museum an sich ist schon echt gut aufgebaut und wie in fast allen Museen könnte man sich für eine Woche darin einschließen und man hätte wahrscheinlich immer noch nicht alles gesehen. Aber dank Frau Marangu haben wir einen guten Überblick über alles erhalten.  

Eine gute Stunde nach unserem Museumsbesuch haben wir uns alle mit gefüllten Mägen auf den Weg hoch zur Akropolis gemacht. Frau Marangu hat uns noch mit nach oben begleitet und uns auf dem Weg eine Menge über das Dionysostheater, an dem wir vorbeigekommen sind, erzählt und über die Denkmalpflege in Griechenland.  

Oben angelangt sind wir alle erstmal überwältigt gewesen von diesen mächtigen Bauwerken (Niketempel, Parthenon, Athenatempel). Nach einer kurzen Führung über die Akropolis hat Frau Marangu sich endgültig von uns allen verabschiedet und wir sind den Rest des Nachmittags eigenständig auf Besichtigungstour gegangen. Der gesamte Kurs hat beschlossen, dass die Besichtigung des berühmt berüchtigten Areopags (Hügel des Ares) allerdings Pflicht ist. Auf diesem 115m hohen Felsen neben der Akropolis hat der höchste Rat Athens getagt und deshalb muss man dort einmal gestanden haben. Der Großteil unserer Gruppe ist an diesem Abend noch nach Piräus gefahren, zum Hafen Athens, wo wir den Abend mit einem guten Essen haben ausklingen lassen.  

Der 09.05. war auch schon unser letzter Tag in Athen. Dieser Tag begann nicht allzu glücklich, denn auf der Fahrt zum Kerameikos war der Verlust eines Portemonnaies zu vermelden, welches trotz langer Suche nicht wieder aufzufinden war. Gerade in den U-Bahnen und im Gedränge musste man sich wahnsinnig in Acht nehmen. Trotz dieses ärgerlichen Umstandes sind wir zum Kerameikos gelaufen und haben uns die prunkvollen Stelen und die prachtvollen Grabmäler der reichen Oberschicht Athens angesehen und die ein oder andere spannende Geschichte von Herrn Lahann hören dürfen. Anschließend hatten wir noch einmal Zeit, uns frei durch die Stadt zu bewegen, bis wir nachmittags mit dem Bus nach Rafina gefahren sind.  

Nach der eben genannten Busfahrt (ca. 1h) sind wir dann in Rafina angekommen. Uns war sofort klar, dass das Hotel ein Upgrade zu dem vorherigen in Athen war, doch man darf die zentrale Lage vom Kosmopolit Hotel in Athen nicht vergessen. 

Rafina ist ein sehr netter Ort an der Ostküste Griechenlands zur Ägäis hin. Dort ist die griechische Partnerschule vom LGG. Wir haben Teile der griechischen Schüler nach einem sehr guten Essen (wieder vom Verein LGG/Atticusstiftung übernommen) noch an diesem Abend gesehen und sind etwas durch den Ort spaziert.  

Am Morgen des 10.05. wollten wir auf keinen Fall zu spät kommen, denn es war ein Besuch in unserer Partnerschule geplant! Wir sind zur Schule gelaufen und wurden schon von weitem herzlich begrüßt und sehr nett empfangen.  

Wir haben uns etwas schlecht gefühlt, als wir gesehen haben, was alles für uns aufgefahren wurde. Es wurde ein Film über die gesamte Geschichte Rafinas vorbereitet sowie sehr beeindruckende griechische Volkstänze einstudiert. Natürlich war für reichlich Verpflegung gesorgt worden, auch wenn wir unglücklicherweise kurz zuvor gefrühstückt hatten.  

Anschließend an dieses herzliche Willkommen ging es für uns zu einer orthodoxen Kirche, die innen sehr beeindruckend mit Ornamenten ausgeschmückt war. Die Kirche lag auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel: einem kleinen, aber sehr informativem Museum zu den Schwarzmeerflüchtlingen, die damals nach Griechenland kamen. Rafina, ursprünglich ein kleines Fischerdorf, ist dadurch zu einer größeren Gemeinde angewachsen.  

Nach dem Besuch einer weiteren kleinen Kapelle sind wir beim Bürgermeister angekommen, der uns allen jeweils einen dicken Wälzer über die Stadtgeschichte Rafinas schenken wollte. Wir konnten nicht alle einen mitnehmen, aber es war eine sehr nette Geste. 

Jetzt kam wieder ein geschichtlich sehr interessanter Teil, denn wir haben in der Nähe von Ramnos eine Ausgrabungsstätte besichtigt, die noch sehr unberührt ist. Keine Betonwege, keine großen Busparkplätze, aber vom Erhalt her vergleichbar mit Pompeji. Es war wirklich etwas ganz Besonderes, dort herumzulaufen und sich alles ganz genau und ganz in Ruhe anzusehen, ohne dass man von Touristenschwärmen weitergezogen wurde! Vielen Dank, dass uns dies ermöglicht wurde.  

Im Anschluss sind wir noch einmal in Marathon vorbeigefahren, denn dort ist das ominöse Hügelgrab zu sehen, in dem die 192 gefallenen Griechen aus der Schlacht von Marathon gegen die Perser bestattet wurden. Der Ort ist sehr besonders, wenngleich man nicht sehr viel sieht und es deshalb erstmal sehr uninteressant scheint. Doch mit Herr Lahanns Erklärung der Perserkriege wussten wir am Ende alles, was wichtig war.  

Zurück in Rafina hatten wir den Rest des Tages Freizeit und haben uns eigenständig mit Abendessen versorgt. Es war ratsam, früh ins Bett zu gehen, denn am nächsten Tag mussten wir alle früh raus. Der Grund dafür ist, dass für den 11.05. eine Fährfahrt nach Andros geplant war. Also sind wir um 5:40 in aller Frühe aufgestanden, haben noch schnell was gefrühstückt und dann ging es schon auf die Fähre. Ein paar Schüler unserer Partnerschule haben uns auf diesem Trip ebenfalls begleitet.  Die Überfahrt verlief zunächst recht ruhig (ein paar Leute, die zu spät ins Bett gegangen sind, haben sowieso geschlafen), ab einem gewissen Punkt wurde es allerdings etwas wackelig, da dort ein Spalt zwischen zwei Inseln war, wo der Wind ungebremst von der Seite auf die Fähre wehte. Oben auf dem Außendeck hat das allerdings sehr viel Spaß gemacht, da das mit gegen die Bordwand schwappenden Wellen und spritzender Gischt einher ging.  Nach der ca. zweistündigen Überfahrt sind wir dann im Hafen von Andros eingelaufen. Von dort aus ging es nochmal sehr abenteuerlich eine gute Stunde mit dem Bus über die halbe Insel, bis wir in der gleichnamigen Hauptstadt der Insel Andros angekommen sind.  

In Andros hatten wir dann ein paar Stunden, die Stadt zu erkunden, Fotos zu machen oder was auch immer einen interessiert hat. Wir haben uns dann wieder getroffen zum gemeinsamen Mittagessen. Hier hat Herr Lahann uns eingeladen! Vielen Dank, das Essen war der reinste Genuss.  

Dann ging es für uns auch schon wieder zurück zum Bus, zur Fähre und aufs Festland. Uns war es wichtig, dass Frau Hansen und Herr Lahann ein angemessenes Dankeschön erhalten, daher haben wir uns an diesem Abend noch in Rafina auf die Suche nach einem kleinen Feinkostlädchen gemacht und sind tatsächlich fündig geworden! Dieser Abend endete also mit einer kleinen Abschiedsrunde im Hotel und einem riesigen Dankeschön an unsere Lehrkräfte.  

Der Rückflug gestaltete sich als sehr unspektakulär. Wir sind mal wieder sehr früh aufgestanden, wurden von einem Bus zum Flughafen gefahren und alles hat problemlos funktioniert. 

Ich möchte mich hier im Namen des Griechischkurses noch einmal ganz herzlich für diese schöne Woche bedanken! Diese Fahrt wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben. Vielen Dank für die Planung, Herr Lahann und Frau Hansen und ein großes Dankeschön für die Fördergelder des Vereins LGG und der Atticus Stiftung.  

Bundesjugendspiele 2023

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