von Katharina (Q1)
In diesem Bericht erzähle ich euch von unserer Reise nach Athen. Begleitet wurde unser Altgriechischkurs von Frau Runge und Herrn Lahann. Mit großer Leidenschaft und Engagement hatte sich Frau Runge für diese Reise eingesetzt und die Reiseplanung übernommen. Herr Lahann begleitete und erfreute uns mit seinem umfassenden Wissen über die Antike und Geschichte.
Die Fahrt nach Athen war ursprünglich schon länger geplant, musste aber dann wegen der Coronapandemie verschoben werden. Trotz allem haben sowohl wir als auch unsere Griechischlehrerin, Frau Runge, nicht so leicht aufgegeben und nun sind wir hier in Athen, endlich!
Als wir am Flughafen in Athen ankamen, überrumpelte uns erstmal der griechische Hochsommer. Während der eine schon mit voller Sommermontur ausgestattet war, schienen andere noch im abwechslungsreichen Darmstädter Wetter hängen geblieben zu sein.
Trotz Hitze fanden wir zügig unseren Bus und kamen gegen Nachmittag am Hotel Cosmopolit an. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es schon in Richtung Monastiraki Platz. Der Monastiraki Platz ist ein beliebter und belebter Platz mit traditionellen Restaurants, Läden und Bars. Wir probierten und genossen natürlich auch ein paar griechische kulinarische Köstlichkeiten, begleitet von lebhaften fröhlichen Stimmen, Gesang und dem Klang von Gitarre und Bouzouki. Die griechische Musik wirkte in diesem Umfeld gleichzeitig anregend und harmonisch. Mit vollem Bauch und einsetzender Dunkelheit erkundeten wir die kleinen engen Gassen um den Monastiraki Platz. Im Hintergrund immer präsent: die Akropolis. Auch in der Dunkelheit der Nacht erscheint dieses Bauwerk einfach nur göttlich: ein Anblick, an den man sich vermutlich nie gewöhnen wird, und der einem immer wieder den Atem raubt.
Am nächsten Morgen ging es für uns früh raus. Wir hatten eine Verabredung mit unserer Reiseführerin Anastasia am Archäologischen Nationalmuseum. Anastasia begleitete uns auch zur Akropolis. Das Archäologische Museum in Athen hat wirklich viel zu bieten. Die Führung war interessant und sehr informativ. Besonders haben mir die unterschiedlichen Geschichten zu den Marmor- und Bronzeskulpturen gefallen, manchmal mit unerwarteten Wendungen und oft auch sehr amüsant. Zum Beispiel die Marmorskulptur von Aphrodite, welche ihre Sandale in der Hand hält und diese dem Hirtengott Pan drohend entgegenstreckt.
Der Hintergrund hierzu ist, dass Pan großes Interesse an der schönen Aphrodite hatte, diese ihm gegenüber aber eher abgeneigt war. Deswegen hält sie die Sandale drohend in der Hand. Sie versuchte, ihn auf Abstand zu halten und ihm klar zu machen, dass sie seine Gefühle nicht erwidert.
Um sich alle Exponate anzuschauen, braucht es eigentlich mehr als einen Tag. Nachdem wir aber trotzdem dank Anastasia viel dazugelernt hatten, ging es für uns nach der Führung in die wohlverdiente „Siesta“. An dieser Stelle ist es vermutlich angebracht, den Plan für die Reise nach Athen zu loben. Da es mittags meist unerträglich heiß war, haben wir so gut wie immer eine große Mittagspause gemacht, wie in Griechenland üblich. In den Mittagspausen haben die einen Athen weiter erkundet, sich in Cafés gesetzt, um einen Frappé zu trinken, oder sind an den Strand gefahren. So oder so gab es viel zu entdecken, sozusagen die perfekte Mischung aus Freizeit und gemeinsamer Zeit in der Gruppe. Am frühen Abend sind wir dann gemeinsam auf den Lykabettos Hügel gestiegen. Als Alternative möchte ich hier ausdrücklich die Zahnradbahn erwähnen. Also keine Scheu! Der Weg sah länger aus als er es dann im Endeffekt war. Wenn man dann oben angekommen ist, hat man eine unbeschreibliche Aussicht über ganz Athen. Alles ist zu überblicken und ein angenehmer Wind belohnt für den mühsamen Aufstieg. Beeindruckt von dem Hügel und der Aussicht auf die Stadt, hätten wir stundenlang einfach nur dasitzen und genießen können.
Am dritten Tag ging es für uns auf die Akropolis. Anastasia führte uns Stück für Stück hinauf und beeindruckte mit ihrem breiten Wissen, das äußerst detailgetreu war. Irgendwann waren wir dann endlich an den Propyläen angekommen. Ich war von den großen und imposanten Säulen beeindruckt. Wenn man durch dieses Tor geht, beschäftigen einen viele Fragen: Wie viele Stunden Arbeit stecken in diesen Säulen? Wie viele Menschen sind wohl schon vor mir an diesem Ort gewesen? Es ist der Kontakt zur Vergangenheit, eine Art Verbindung zu dem, was mal war, das einen berührt und nachdenklich macht. Nachdem wir das Tor durchquert hatten, ging es direkt zu dem berühmtesten Tempel auf der Akropolis, dem Parthenon. Der Tempel ist der Beschützerin Athens gewidmet, Pallas Athene. Dieser Tempel übertrifft jegliche Vorstellungen. Der Parthenon steht dort in seiner vollen Pracht und Größe, als wäre es seine Aufgabe, über diese Stadt zu wachen. Allerdings wird auch am Parthenon noch fleißig gearbeitet. Laut Anastasia werden die Restaurationsarbeiten wohl noch mehrere Jahre brauchen. Zudem sollen große Teile des Frieses in das Akropolismuseum gebracht werden, da die Witterung dort oben an dem Stein zehrt. Insgesamt kann ich sagen, dass der Parthenon eine Vollkommenheit und Harmonie ausstrahlt, die ich so noch bei keinem anderen Bauwerk wahrgenommen habe. Zugegeben, die Versuchung ist groß, die Absperrung zu überqueren und sich in die Mitte dieses Tempels zu stellen, nur um noch näher dran zu sein.
Da das Akropolismuseum nur einen Katzensprung von der Akropolis entfernt ist, haben wir nach einer kurzen Pause auch dorthin noch einen Abstecher gemacht. Das Museum ist groß und sehr modern. Wir haben uns die Teile des Frieses angesehen, die schon von der Akropolis im Museum in Sicherheit gebracht wurden. Zudem waren auch wieder viele Skulpturen zu bestaunen. Darunter die Siegesgötting Nike, die ihre Sandale bindet, oder die berühmte Pallas Athene mit ihrem Speer und dem Helm auf dem Kopf. Dieser Tag war vergleichsweise lang, aber wir haben auch viel gesehen und dazugelernt. Nach der Führung im Akropolismuseum verabschiedete sich Anastasia von uns und wir hatten für den Rest des Tages frei. Ein Paar von uns sind abends noch in die Cocktailbar A for Athens gegangen. Von hieraus hat man einen direkten Blick auf die Akropolis bei Nacht. Diese Bar ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Falls du also auch mal eine Reise nach Athen machst, ist diese Bar der perfekte Ort, um einen unvergleichlichen Ausblick mit einem Cocktail zu vereinen. PS : Wir haben natürlich alkoholfreie Mocktails getrunken!
Ein ebenfalls schöner Tagesausflug war die Fahrt auf die Insel Ägina. Wir sind zum Hafen nach Piräus mit der U-Bahn gefahren, um dann die Fähre nach Ägina zu nehmen. Als wir dann auf der Insel ankamen, fuhr uns ein Bus zum Aphaiatempel. Auf dem Weg dorthin sah man an jeder Ecke große Grundstücke mit Pistazienbäumen. Falls du es noch nicht wusstest, Ägina ist für seine köstlichen Pistazien berühmt.
Der Aphaiatempel ist auf dem höchsten Punkt der Insel vorzufinden. Hier pustet der Wind so stark, dass es einen wortwörtlich umhaut. Der Tempel war von der Größe nicht mit dem Parthenon zu vergleichen, trotzdem war auch der Aphaiatempel gut erhalten und einfach nur wunderschön. Nachdem wir uns den Tempel gründlich angesehen hatten und genügend Fotos gemacht wurden, liefen wir den Hügel runter durch ein kleines Waldstück zum Strand Agia Marina. Hier machten wir eine kleine Pause und spazierten am Strand entlang. Dann ging es wieder mit dem Bus zurück in Richtung Hafen. Hier gab es dann nochmal die Gelegenheit, in Gruppen durch die Innenstadt Äginas zu laufen, um die kleinen Lädchen und Häuser zu entdecken oder um etwas essen zu gehen. Gegen Abend ging es dann wieder auf die Fähre zurück nach Athen.
Am letzten Tag haben wir die Agora besucht. Hierbei handelt es sich um ein großes Grundstück, das als Versammlungsplatz für die Polis diente. Hier kann man sich den Areopag, die rekonstruierte Stoa des Attalos, den Hephaistos Tempel und viele weitere Skulpturen ansehen. Leider hat auch hier die Zeit nicht ganz gereicht, um sich alles genau anzusehen.
Die Agora liegt inmitten der Altstadt. In der Altstadt gibt es neben Cafés auch Flohmärkte und alte Buchläden. Wer sich also gerne auf Flohmärkten umsieht, sollte hier auf jeden Fall mal vorbeischauen. Neben Accessoires, Deko und Büchern werden auch Kunstdrucke oder Gewürze verkauft. Es gibt eine große Auswahl und ich bin mir sicher, dass hier jeder etwas für sich findet. Wenn es ums Shoppen geht, ist auch das Viertel Plaka zu empfehlen. Das Viertel liegt direkt neben dem Akropolismuseum und hat viele kleine Lädchen mit den unterschiedlichsten Dingen zu bieten. Auch wenn dieses Viertel eher von Touristen geprägt ist, findet man hier Mitbringsel oder man nimmt sich einfach nur Zeit zum Stöbern.
Nach dem Besuch auf der Agora haben wir uns den antiken Friedhof im Stadtviertel Kerameikos angesehen. Hier hat Herr Lahann mit uns sein Wissen über die Berühmtheiten dieses Friedhofes geteilt.
Zudem haben wir auch mehrere griechische Landschildkröten entdeckt. Hier war die Begeisterung groß und die Schildkröten waren die Stars des Tages.
Abschließend sind wir nochmal zusammen essen gegangen und haben sowohl das Essen als auch die gute Gesellschaft von Freunden genossen.
Am nächsten Tag ging es dann wieder mit dem Flugzeug zurück nach Hause. Ich denke, wir haben alle die gemeinsame Zeit in Athen sehr genossen. Bei der Rückreise herrschte eine nostalgische Stimmung
Diese Fahrt wird uns sicher noch lange im Sinn bleiben und uns als Erinnerung verbinden.
Sowohl Frau Runge als auch Herr Lahann sind Lehrer, mit denen diese Reise ein wunderbares und lehrreiches Erlebnis war. Ich bin mir sicher, dass viele von uns Athen auch nochmal privat besuchen werden, um diese interessante Stadt noch näher kennenzulernen.