© Jasper Sickinger
von Jasper (12)
Wie im Artikel in der Oster-Eule angekündigt, wurden in der diesjährigen Projektwoche von 5 Schülern der zehnten und elften Klasse CO2-Sensoren gebaut, die die CO2-Konzentration in der Luft messen und bei erhöhter Menge an Kohlenstoffdioxid Alarm schlagen. Die Elternspende hat dankenswerterweise alle Kosten übernommen.
Zur Erinnerung: Je höher die Konzentration des klimaschädlichen Gases CO2 in der Luft ist, desto schlechter können wir uns konzentrieren. In der Außenluft beträgt der Anteil an CO2 zum Beispiel 400 ppm. Bei einer CO2-Konzentration von 1500 ppm die im Innenraum durchaus häufiger auftritt, kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns um bis zu 50% sinken. Dies zeigen Bekanntmachungen des Umweltbundesamtes und eine Studie der Harvard Universität.
Um dieses Problem zu bekämpfen, wurden die selbstgebauten CO2-Sensoren mit einer LED Leiste ausgestattet, die durch ein rotes Leuchten signalisiert, dass eine CO2 Konzentration von über 1000 ppm erreicht wurde. Dies ist der Zeitpunkt, um zu lüften. Denn tut man es nicht, verliert man schon jetzt 15% der Leistungsfähigkeit des Gehirns. Ab 1500 ppm fängt der Sensor an, rot zu blinken, um zu signalisieren, dass jetzt unbedingt gelüftet werden sollte. Alle 60 Sekunden blinkt eine Status-LED, die zeigt, dass der Sensor aktiv ist.
Bald sollen die genauen Sensordaten über das Internet abrufbar sein und genaue Einblicke in die gemessenen Sensordaten möglich machen. Da auch hier Datenschutz eine Rolle spielt, wird es jedoch nicht möglich sein, einzelne Räume zu überwachen, sondern nur die Möglichkeit geben, einen Schuldurchschnitt zu errechnen und die maximale CO2 Konzentration in einem Raum anzuzeigen.
Die Vorteile dieses Systems gegenüber kommerziellen Systemen sind einerseits der geringe Preis von ungefähr 25€ und andererseits die Möglichkeit des einfachen Nachbaus. Außerdem lässt sich ohne großen Aufwand eine Vernetzung der Sensoren verwirklichen, die es möglich macht, die Sensordaten auf mobilen Endgeräten anzeigen zu lassen.
Dieses Problem ist nicht nur in der Schule zu thematisieren. Durch die steigende Verdichtung von Wohnraum zur Einsparung von Heizenergie sinkt der Luftaustausch beträchtlich. Dies kann auch dort zu Müdigkeit führen, die zu verhindern wäre.
Abgesehen von CO2 in Innenräumen steigt auch der CO2-Gehalt in der Atmosphäre und wird dadurch langfristig die Konzentrationsfähigkeit der Menschen verändern. War der CO2-Gehalt in der Außenluft 1960 noch bei 340 ppm, so ist er heute bei 415 ppm. In näherer Zukunft kann dieser auf bis zu 600 ppm steigen und damit einen messbaren Effekt auf die Konzentrationsfähigkeit von uns allen haben. Sind wir also irgendwann einmal zu doof, um den Klimawandel zu stoppen?
Ach so, darauf müssen wir ja gar nicht warten, sind wir ja schon…
Trotzdem: Ob CO2 Sensor im Haus oder nicht, häufiges Lüften ist Pflicht!