Ben Steckenreuter
Am Nikolaustag ging es für uns (die 10c) erst einmal nicht um Schokolade, sondern um Chemikalien, denn wir verbrachten den Vormittag im Chemie-Juniorlabor der TU Darmstadt. Dabei machten wir verschiedenste Experimente zu Redoxreaktionen. Zunächst einmal gab es allerdings natürlich eine kleine Einweisung in die Laborsicherheit, bei der wir dann auch die schicken weißen Kittel bekamen. Außerdem besprachen wir die Grundsätze der Redoxreaktionen.
Dann ging es aber endlich ans Experimentieren: Zunächst einmal haben wir dazu mithilfe eines mit Wasser gefüllten Becherglases, das mithilfe eines Glasröhrchens mit einem mit Eisenwolle gefüllten Erlenmeyerkolben verbunden war, herausgefunden, wie Rosten funktioniert. Denn durch die Reaktion des in der Luft enthaltenen Sauerstoffs mit der Eisenwolle und der damit eingehenden Bindung an das Eisen, sank der Luftdruck im Erlenmeyerkolben und das Wasser stieg innerhalb des Glasröhrchens auf.
Danach wurde es aber etwas spektakulärer: Unter verschiedenen Abzügen konnten wir ausprobieren, wie verschiedene Metalle mit Sauerstoff reagieren. Dazu bliesen wir mithilfe einer Pipette verschiedene Metallpulver in die Brennerflamme. Dabei waren die unterschiedlichsten Flammenfarben zu beobachten: So wurde die Flamme bei Kupfer grün, bei Zink blau und bei Magnesium war sie sehr hell und weiß.
Beim nächsten Experiment brauchten wir zwar auch die Brennerflamme, aber zunächst war einige Vorbereitung nötig: Es galt, in zwölf verschiedene Reagenzgläser jeweils ein Gemisch aus einem Metalloxidpulver und einem nicht oxidiertem Metallpulver zu füllen. Das war, wie sich herausstellte, gar nicht so einfach, denn es war ziemlich leicht, den Überblick zu verlieren und irgendwie wollte alle immer dieselben Pulverbehälter gleichzeitig haben. Als die Gemische dann aber endlich alle richtig zugeordnet waren, ging es wieder an die Brennerflamme, um herauszufinden, welche Metalle eine Redoxreaktion miteinander eingehen, d.h., dass ein Metall dem anderen Metall seinen an sich gebundenen Sauerstoff abgibt. Das funktionierte bei manchen Kombinationen gar nicht, bei anderen jedoch fast zu gut und erzeugte durchaus auch mal eine größere Stichflamme, die einen ein wenig zurückzucken ließ. Somit konnten wir schlussendlich die Redoxreihe der Metalle aufstellen, an der man ablesen kann, welche Metall(oxid)e miteinander eine Reaktion eingehen und welche nicht.
Nach einer kurzen Pause begaben wir uns dann nach draußen, um uns eine noch stärkere Redoxreaktion anzusehen: Das Thermitverfahren. Dieses Verfahren wird oft eingesetzt, um hohe Temperaturen, z.B. früher zum Schweißen an Schienen, zu erzeugen. Die Reaktion läuft dabei zwischen Aluminium und Eisenoxid ab, sodass als Produkt auch reines Eisen entsteht, was auch weiter eingesetzt werden kann. Nach einigen Startschwierigkeiten klappte die Reaktion auch bei uns wie geplant und zeigte durch die durchaus große und heiße Flamme erneut, wie viel Kraft hinter chemischen Reaktionen stecken kann.
Zu guter Letzt gingen wir dann nochmal an die Labortische, um noch einen letzten Versuch zu starten, bei dem es allerdings diesmal nicht um Redoxreaktionen ging: Wir durften Flaschen mit von innen aufgebrachten Silberspiegel herstellen. Dabei wurde es noch einmal richtig chemisch, doch nach langem Schütteln der erzeugten Lösung im Inneren der Flasche konnte jeder ein gelungenes Exemplar mit nach Hause nehmen.
Somit kam der Tag zu einem guten Ende und euch würde ich empfehlen: Fragt doch vielleicht mal bei eurem Chemielehrer oder eurer Lehrerin nach, ob sie sich auch vorstellen könnten, mit euch einen Ausflug an die TU zu machen. Es lohnt sich!