Vom 1. bis zum 14. November fand dieses Jahr die HR-Schultour statt. In deren Rahmen hatten Schülerinnen und Schüler aus 20 Schulklassen in ganz Hessen die Möglichkeit, sich mit Medienprofis vom Hessischen Rundfunk (HR) zu unterhalten und so Einblicke in die Arbeit von Journalisten zu erhalten. Die Vielfalt an Workshops und Bewerbern war groß und doch wurden wir, die Klasse 9c, für den Workshop „Straßenreporter*in jetzt!“ ausgewählt. Wir haben uns sehr darüber gefreut und so kam es, dass am 7.November Frau Spatz und Frau Bonifer vom HR bei uns waren. Das Ziel in diesem Workshop war es, Menschen in der Innenstadt über aktuelle oder wichtige Themen zu befragen und die Antworten dann zu einer kleinen Reportage, wie sie im Radio ausgestrahlt werden würde, zusammenzuschneiden.
Doch bevor es in die Stadt ging, mussten ein paar Dinge geklärt werden: Was machen überhaupt Straßenreporter? Wie fragen wir die Menschen? Und vor allem: Was wollen wir überhaupt fragen? Dabei erfuhren wir, dass eine Straßenumfrage, wie wir sie machen wollten, kein Interview ist, wie man es z.B. oft mit Politikern kennt, sondern meistens nur eine einzelne Frage. Diese darf allerdings nicht nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, sondern muss möglichst eine Begründung voraussetzen. So entstanden dann Fragen wie: „Was denken Sie zur WM in Katar?“, „Was denken Sie über die Aktionen der Letzten Generation?“ oder „Wie denken Sie über die Jugend von heute?“.
Bald darauf bildeten wir Gruppen und nach einer kurzen Einweisung in die Tonbandgeräte konnte es dann auch schon losgehen. Wir hatten etwa eine Stunde Zeit, um möglichst viele Statements von Menschen zu sammeln. Das schaffte aber keine der Gruppen, wir waren alle mindestens eine Viertelstunde über der Zeit. Das lag daran, dass wir zum einen Anfangsschwierigkeiten beim Ansprechen hatten, aber vor allem, weil nur sehr wenige Leute sich bereit erklärten, eine Aussage zu machen. Das heißt, dass wir manchmal 15 Leute fragen mussten, bis einmal jemand antwortete.
Trotzdem hat das Sammeln von Meinungen in der Stadt sehr viel Spaß gemacht und es kamen auch viele lustige Situationen zustande. Dann ging es aber schnell wieder zurück in die Schule und im Computerraum machten wir uns daran, unsere Aufnahmen zu schneiden und dann nach Verwendbarkeit zu filtern. Zuletzt hatten dann fast alle Gruppen ein fertiges Produkt von einer Länge bis ca. 1,5 Minuten, das wir uns dann gegenseitig vorstellten.
Ins Radio gekommen sind die Reportagen dann zwar trotzdem nicht, aber wir waren uns alle einig, dass der Workshop sehr viel Spaß gemacht hat und wir auch einiges durch ihn gelernt haben.
Zuletzt möchte ich aber noch eine Bitte loswerden: Sollte euch einmal jemand auf der Straße um ein kurzes Meinungsstatement bitten und seid ihr gerade nicht im Stress, dann lehnt nicht direkt ab, sondern informiert euch wenigstens zunächst über die Hintergründe und über die Frage. Es ist nämlich wirklich sehr zermürbend als Straßenreporter, direkt wieder weggeschickt zu werden. Wenn ihr dann noch eine Antwort dazu geben wollt und könnt (dauert meist auch gar nicht lange), ist das natürlich perfekt!