von Amalia (5c)
Klassenbücher: Wir alle kennen sie, diese roten Bücher, die immer ein paar glücklich auserwählte Schüler*innen in der Schule rumtragen. Aber warum gibt es diese Dinger überhaupt?
Die Klassenbücher erfüllen hauptsächlich die Dokumentationspflicht. Die besagt, dass das Unterrichtsgeschehen dokumentiert werden muss. Ab und an kommt sogar die Schulinspektion des Landes Hessen, die unter anderem die Klassenbücher kontrolliert. Die Klassenbücher müssen aber natürlich auch regelmäßig vom Schulleiter kontrolliert werden, wie Herr Hamburger mir erzählt hat.
Die Klassenbücher werden mindestens zehn Jahre aufbewahrt. Am LGG werden die Klassenbücher im Archiv (also im Keller) aufgehoben. „Am Ende darf man solche Amtsschriften aber auch nicht einfach so wegwerfen“, weiß Herr Hamburger. Denn das Land Hessen möchte überprüfen, ob darin noch Informationen enthalten sind, die vielleicht nützlich, hilfreich oder wichtig sein könnten.
„Ist doch nicht so schlimm“, sagen viele Lehrer, wenn sie mal vergessen haben, in das Klassenbuch einzutragen. Natürlich ist es nicht die totale Katastrophe, aber spätestens in der nächsten Stunde sollte dann durch die Klassenbuchführer*innen darauf hingewiesen werden. Wenn es dann noch korrekt ausgefüllt wird, ist das auch wieder Schnee von gestern. Aber wenn die Klassenbücher nicht regelmäßig ausgefüllt werden, wird es kritisch, wenn dann doch mal die Schulinspektion kommt.
In die Klassenbücher darf aber auch nicht soooo wahnsinnig viel rein. Das Fach, der Stoff, Abwesenheiten, Zuspätkommen. Schüler*innen ist es laut Herrn Hamburger aber nicht gestattet, im Klassenbuch irgendwelche Eintragungen vorzunehmen. In das Klassenbuch dürfen „Informationen, die das Persönlichkeitsrecht verletzen“ nicht eingetragen werden.
Äh… Moment:
Woher bekommt die Schule eigentlich diese Klassenbücher, von denen ich hier die ganze Zeit rede?
Die Schule muss die Klassenbücher, wie jeder Privatmensch es auch tun würde, selbst bestellen und kaufen. Demnach kann sich jede Schule auch selbst aussuchen, welche Klassenbücher sie benutzen möchte. Es gibt beispielsweise verschiedene Designs für den Einband.
Kurios, witzig, interessant…
Unter diesen Schlagworten zum Thema Klassenbücher erzählte Herr Hamburger mir etwas, was meiner Meinung nach mal dokumentiert werden muss. Also:
Es spielt an Herrn Hamburgers alter Schule. Dort gibt es, wie bei uns auch, einen Schrank bzw. ein Regal, in dem diese Bücher aufbewahrt werden. So kam es vor, dass mal ein Klassenbuch einer Klasse verschwunden ist. Ist erstmal nicht weiter tragisch, passiert ja fast täglich. Aber als das Klassenbuch einige Zeit später immer noch nicht da war, musste, um die Dokumentationspflicht einzuhalten, ein neues gekauft werden. Na ja, dann steht da halt einfach ein neues im Schrank. Einige Zeit später, die Sache mit dem verschwundenen Klassenbuch war schon fast vergessen, stand dann aber nicht das neue Buch, sondern zwei der gleichen Klasse am Platz. Da hat wohl doch jemand noch das alte wiedergefunden… Wie das Problem mit den zwei Klassenbüchern dann gelöst wurde, bleibt aber Herrn Hamburgers Geheimnis.
Man möchte auch mit der Zeit gehen und zumindest mal ansatzweise irgendwo digitaler, moderner und fortschrittlicher werden. Diese Möglichkeit gibt es auch bei dem Klassenbuch.
Jeder kennt es und die Lehrer sagen immer, dass es so unglaublich wichtig wäre, wenn man am LGG „Karriere“ machen wolle. Eine Sache, die während Corona zur besseren Kommunikation eingesetzt wurde, eine Sache, in der Schüler*innen mit den Lehrer*innen besser kommunizieren können, wo Papier gespart werden soll, Hausaufgaben leichter gegeben werden können. Und eine Sache, die manchen Schüler*innen das Leben schwer macht. Ich glaube, spätestens jetzt sollte jeder begriffen haben, worum es geht.
Wer weiß, was es ist?
Lösung: Latropluhcs
Also: Warum hat das LGG nicht schon auf das Klassenbuch in digitaler Form (Schulportal) umgestellt? Warum gibt es immer noch so ein Mischmasch aus analogem Buch und digitalem Portal? Einige Lehre*innen tragen schon heute auch Themen, Anwesenheiten usw. in das Schulportal ein. Schüler*innen, die Unterricht verpassen, können so leicht nachvollziehen, was in der Stunde durchgenommen wurde.
Warum also nicht komplett auf das Schulportal umstellen?
Herr Hamburger meint, das würde mit der Situation der Schule in den vergangenen Jahren zusammenhängen. Wer jetzt, wie ich, in der 5. Klasse ist, hat das so halb mitbekommen. Diejenigen, die in die höheren Klassen gehen, haben es stärker zu spüren bekommen: die immer mal wieder fehlende Schulleitung. Dieses Umstellen auf das digitale Klassenbuch sei ein großer Prozess, bei dem sowohl die Lehrer*innen, die das Schulportal ja führen müssen, als auch die Schüler*innen, die darauf dann regelmäßig zugreifen sollen, mitgenommen werden müssen.
Man darf gespannt sein, wie lange es den wundervollen Job, das Klassenbuch den Lehrer*innen hinterher zu tragen, am LGG noch geben wird…